Eine Behinderung? Wer nicht selbst davon betroffen ist, schiebt den Gedanken häufig weit weg. „Das ist unfair gegenüber Menschen mit einer Behinderung, die zu Recht sagen, dass ihre Bedürfnisse viel zu wenig berücksichtigt werden“, erklärt Melanie Ostermeyer, Sachgebietsleiterin Schule und Jugendhilfe bei den Johannitern im Regionalverband Oberbayern. „Und es ist kurzsichtig: Der größte Teil aller schweren Behinderungen besteht nicht von Geburt an, sondern tritt später auf, verursacht durch Unfälle oder Erkrankungen. Ganz plötzlich können auch wir uns in einem Alltag wiederfinden, in dem vielfältige Barrieren unseren Weg blockieren.“
Inklusion ist eine Aufgabe, die alle angeht
Fast acht Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Schwerbehinderung. Sie haben das Recht auf faire Teilhabe in allen Bereichen, damit sie ihr Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten können. Das betonen die Johanniter in Bayern anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember. „Inklusion ist eine gemeinsame Aufgabe. Wir alle sind gefragt, uns zu überlegen, was wir für ein inklusives Miteinander tun können“, sagt Ostermeyer. Dabei ist es zentral, so die Johanniter, Menschen nicht auf ihre Behinderung zu reduzieren, sondern in ihrer Individualität zu sehen.
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